Eine historische Bewegung namens „Salafismus“ gab es nie. Die Bezeichnung des Salafismus stammt von dem Begriff Salaf (Altvordere) und bezeichnet die Gefährten des Propheten und die auf ihn folgenden zwei Generationen von Muslimen, die von heutigen (Neo-)Salafisten als das Ideal eines gelebten Islam angesehen werden (vgl. Toprak/Weitzel 2015: 295), da sie durch die direkte Nähe zum Propheten Muhammad „das goldene Zeitalter des Islam“ (Toprak/Weitzel 2015: 296) als die sogenannten frommen Altvorderen (as-salaf as-salih) maßgeblich beeinflussen und mitgestalten konnten.
Der (Neo-)Salafismus kann als Teil des sunnitischen Islam betrachtet werden und gehört dort dem fundamentalistischen Spektrum an (vgl. Schneiders 2017: 3).
Der (Neo-)Salafismus in Deutschland ist die am schnellsten wachsende islamistische Bewegung und populär unter Neumuslimen (vgl. Özyürek 2018: 139). Bis September 2017 wuchs die Zahl der Angehörigen dieser „islamisch-fundamentalistischen Strömung“ (Ceylan/Jockisch 2014: 7) auf über 10.000 Personen an.
In der Wissenschaft wurde bisweilen der Begriff des Neo-Salafismus (Ceylan 2016) genutzt, um die ideologisierte Ausprägung in Deutschland von fundamentalistischen Vorläufern zu unterscheiden. In der Praxis und im Feld kommt es allerdings häufig auch zu Mischformen, weshalb auf dieser Seite das Element „Neo“ häufig in Klammern hinzugesetzt wird. Bestimmte Formen des speziell in Deutschland entwickelten Neo-Salafismus können eher als Ideologie denn als fundamentalistische Auslegungen einer Religion angesehen werden. Alle (neo)-salafistischen Gruppen und Strömungen aber haben gemeinsam, dass sie ihre gesamte Lebenspraxis und Rhetorik vordergründig auf die religiösen Schriften des Koran und der Hadithe (Prophetenüberlieferungen) aufbauen.
„Menschengemachte“ säkulare und pluralistische Ordnungsvorstellungen (Verfassung, Gesetze, universelle Menschenrechte) werden zurückgewiesen und die Scharia als überlieferte islamische Rechts- und Werteordnung idealisiert. Daher lehnen einige Strömungen des (Neo-)Salafismus unser Gesellschaftssystem strikt ab und ziehen ein islamistisches Staatswesen vor.
Radikalisierung kann mit wachsender Bereitschaft zur Durchsetzung extremistischer Ziele, in letzter Konsequenz, die Anwendung von Gewalt und Terror bedeuten. Diesen Höhepunkt stellt im Kontext des Salafismus die Dschihadisierung dar. In dieser Stufe wird Gewalt im Namen des Islam ausgeübt und mit religiösen Texten gerechtfertigt. Das Zugehörigkeitsgefühl und die Solidarität innerhalb der Gruppe spielen dabei eine tragende Rolle. Meist erfolgt der Eintitt in diese Phase unter Einfluss von Bezugspersonen, die über eine religiöse Autorität verfügen.
„In jeder Religion gibt es sowohl gemäßigte als auch radikale Glaubensauslegungen –auch im Islam. Die Einordnung von Denkmustern benötigt Expertinnen und Experten, die sich neutral und unabhängig mit dem Glauben beschäftgen. Sollten Sie also Fragen haben, zögern Sie nicht uns einfach anzusprechen.„
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